Sanierungsgebiete

Neubau Schwanenstraße

In prominenter Lage am südlichen Eingang in die Balinger Kernstadt entsteht derzeit ein großzügiges Wohn- und Geschäftshaus. Aufgefordert durch die Stadt Balingen hat die Volksbank Hohenzollern-Balingen einen Architekturwettbewerb ausgelobt. Der Entwurf des Balinger Architekturbüros Schairer und Partner überzeugte das Preisgericht.

Schrägluftbild mit Blick auf Ecke Schwanenstraße und Friedrichstraße

Im Spannungsfeld zwischen Denkmal und Einzelhandel

Die Besonderheit der Aufgabenstellung liegt in der prominenten Lage unmittelbar an der Torbrücke, die den südlichen Eingang in die Balinger Kernstadt markiert. Die Eingliederung in die umgebende Dachlandschaft und das Finden einer angemessenen Antwort auf die Torsituation als Auftakt zum klassizistischen Stadtgrundriss sind die zentralen Themen der Auslobung (1,1 MB).

Im näheren Umfeld zeigen sich zahlreiche Kulturdenkmale wie Zollernschloss, Gesindehaus, Zehntscheuer und Oberamtsgebäude im Osten, das Gasthaus Sonne im Süden und der Farrenstall westlich des Baugrundstücks.

Das Wettbewerbsgrundstück liegt im Sanierungsgebiet in unmittelbarer Nähe zum Gartenschaugelände. Das Schaffen einer qualitätvollen Fußwegeverbindung vom Rappenturm entlang der Steinach und der Stadtmauer bis zum Zollernschloss ist erklärtes Ziel der Stadtsanierung und stellt eine der „Grünen Schnittstellen“ der Gartenschau dar.

Das Wettbewerbsverfahren

Um sowohl den Interessen des Einzelhandels als auch den städtebaulichen Anforderungen gerecht zu werden, lobte die Volksbank Hohenzollern-Balingen mit Unterstützung des Büros Kohler und Grohe aus Stuttgart einen nicht offenen Realisierungswettbewerb mit 19 eingeladenen Teilnehmern aus. Die Auslobung (1,1 MB) fordert eine großzügige Verkaufsfläche über zwei Geschosse mit darüber liegenden Büroflächen und Wohnungen. Das Preisgericht (351 KB), bestehend aus Vertretern der Volksbank, des Gemeinderats und der Stadtverwaltung Balingen sowie den externen Fachpreisrichtern, beschäftigte sich am 17. Juli ausführlich mit den insgesamt 15 eingereichten Arbeiten, darunter viele Büros aus dem Zollernalbkreis.

Die Jury empfahl einstimmig, den Entwurf des Büros schairer + partner architekten aus Balingen (2 MB)als ersten Preisträger einer Realisierung des Projektes zugrunde zu legen. Der zweite und dritte Preis ging an KBK Architektengesellschaft Belz | Lutz mbH, Stuttgart (17,6 MB) und an das Architekturbüro Peter Pfeffer, Haigerloch mit ARP – Architektenpartnerschaft, Stuttgart. (13,4 MB) Die Ausloberin stellte Preisgelder in Höhe von insgesamt 50.000 € zur Verfügung. Die eingereichten Entwürfe (30,1 MB) wurden im Anschluss an die Preisgerichtssitzung für zwei Tage im Foyer der Stadthalle und anschliessend in den Räumen der Volksbank in der Friedrichstraße 72 ausgestellt.

Die Stadt Balingen konnte in den letzten Jahren immer mehr private Investoren überzeugen, bei stadträumlich bedeutenden Bauvorhaben das Instrument des Planungswettbewerbs zu nutzen. Ein Planungswettbewerb stellt die bestmögliche Qualitätssicherung hinsichtlich Funktionalität, Ökonomie, Ästhetik und Nachhaltigkeit dar und genießt aufgrund seiner fairen Wettbewerbsbedingungen und dem hohen Maß an Transparenz große Wertschätzung in der Öffentlichkeit.

Bebauungsplan und örtliche Bauvorschriften

Das Wettbewerbsgrundstück liegt im Geltungsbereich des Bebauungsplans „Am Rappenturm“ vom 5. Oktober 2001. Dieser wird entsprechend dem Wettbewerbsergebnis angepasst. Für das Änderungsverfahren wurde am 24. Oktober 2017 der Aufstellungsbeschluss (3,9 MB) gefasst. Der Satzungsbeschluss (133 KB) erfolgte am 26. Juli 2022, sodass der Bebauungsplan nun Rechtskraft erlangt hat.

Kontinuierliche Stadtentwicklung in Balingen

Mit großem Erfolg betreibt die Stadt Balingen seit 50 Jahren die städtebauliche Erneuerung (12,8 MB)des Stadtkerns. Auf der Grundlage eines 1982 durchgeführten städtebaulichen Ideenwettbewerbes wurde die Innenstadt, die bisher von einer hohen Verkehrsbelastung und fehlender räumlicher Struktur geprägt war, umfangreich umgestaltet. Dadurch konnte der gesamte Stadtkern verkehrsberuhigt und der Bereich um den Marktplatz als zentrale Mitte gestaltet werden. Die Stadterneuerungsmaßnahmen im Bereich der Fußgängerzone fanden ihre Fortsetzung nach Norden in der Neugestaltung der Bahnhofstraße und im Süden im Bereich der Torbrücke. Bis heute werden die Ränder des vom Klassizismus geprägten Innenstadtbereich schrittweise im Rahmen der Sanierung bearbeitet.

Die Ausrichtung der Gartenschau im Jahr 2023 sowie das in den kommenden Jahren zu erarbeitende Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) bringen weitere Handlungsfelder mit sich und sorgen so für eine auf Zukunftsfähigkeit ausgerichtete Stadtentwicklung, die Balingen als attraktiven Standort für gesundes Wohnen und Arbeiten erhalten und dauerhaft weiterentwickeln wird