Streichen
1134, dem Jahr seiner ersten urkundlichen Erwähnung, gehörte Streichen, was die Oberhoheit betrifft, zur Herrschaft Schalksburg.
Die Ortsherrschaft wurde im 13. Jahrhundert vom ansässigen Ortsadel ausgeübt. Noch im 19. Jahrhundert waren die Spuren seiner Burg in der Flur "Hinterwiesen" sichtbar. Im 14. Jahrhundert zogen die Ritter von Schalksburg die Ortsherrschaft an sich. Sie hatten vermutlich im Gewann "Bügle", oberhalb des Friedhofs, eine Burg. 1403 kam Streichen an Württemberg. Damals war es noch keine selbständige Gemeinde, sondern unterstand dem Dorfgericht Zillhausen. Kirchlich war der Ort bis 1865 mit Burgfelden verbunden; danach wurden die Streichener von der neu eingerichteten Pfarrei Zillhausen versorgt. Die Einwohnerzahl betrug 1706 103 und 1820 325. Bereits 1912 siedelte sich eine Trikotfabrik an, 1929 und 1957 folgten zwei Möbelfabriken. Streichen wurde 1971 in die Stadt Balingen eingegliedert.
Mit einer Markungsfläche von 274 Hektar und der heutigen Einwohnerzahl von 550 Einwohnern ist der Ort erfrischend dünn besiedelt. Streichen, auch das "Tirol Balingens" genannt, bietet mit seiner herrlichen Lage ideale Rundwanderwege, Wanderungen ins angrenzende Naturschutzgebiet "Irrenberg" oder auf den 931 m hohen "Hundsrücken". Sämtliche infrastrukturellen Einrichtungen wie Höhenfreibad mit Minigolfanlage, Sportgelände mit Kinderspielplatz, Kindergarten, gemeinsame Grundschule mit Zillhausen, Kirche, Einkaufsmarkt und Gaststätten sind vorhanden. Baugebiete sind erschlossen und junge auswärtige Familien mit Kindern willkommen. Streichen verfügt über ein reges und vielseitiges Vereinsleben. Althergebrachte Bräuche wie "Pfingsputz" und "Christkind" sind am Ort lebendig. Die dörfliche Struktur wurde durch die Dorfentwicklung weitgehendst gewahrt. Straßen und Gebäude passen sich dem Dorfbild an.