Ehrenring an fünf verdiente Persönlichkeiten verliehen

Oberbürgermeister Dirk Abel konnte eine große Anzahl von Gästen in der Stadthalle begrüßen. Bevor er im Einzelnen auf die Verdienste der fünf neuen Ehrenringträger einging erfolgte eine Gedenkminute für die verstorbenen Träger des Ehrenrings der Stadt Balingen, Alwin Luppold, Dr. Eberhard Theurer, Erhard Kappe und Heinz Jenter.

In alphabetischer Reihenfolge begann Oberbürgermeister Dirk Abel seine Laudationes mit Erwin Feucht. Die Bilanz seines kommunalpolitischen Wirkens kann sich wahrlich sehen lassen: Begonnen hat sein weitreichendes ehrenamtliches Engagement 1980 auf der Gründungsversammlung der Grünen in Karlsruhe. Nur wenige Jahre später, 1984, wurde er als Mitbegründer der Grünen- Fraktion mit einer beeindruckenden Stimmenanzahl in den Gemeinderat der Stadt Balingen gewählt. Für 31 Jahre gehört er dem Gemeinderat an und trägt maßgeblich zu dessen guter Arbeit bei. Neben dem Fraktionsvorsitz von Bündnis ´90/Die Grünen ist Erwin Feucht auch im Kreisvorstand der Partei aktiv. Mit seiner Kontinuität und Leidenschaft setzt er sich vor allem für den Klimaschutz ein. Zudem hat er als Stadtrat bereits nahezu allen Gremien angehört. Die größte Leidenschaft von Erwin Feucht ist jedoch die Musik. Sie ist geradezu ein Teil von ihm. Bereits seit den 70er-Jahren hat er die Balinger Musikkultur wesentlich geprägt. So war er unter anderem Mitinitiator des jährlichen Kultursommers. Neben seinem Engagement für den Kultursummer ist er auch Gründungsmitglied des Balinger Rockvereins und somit im musikalisch-kulturellen Netzwerk vor Ort nicht wegzudenken. Darüber hinaus ist er Gründungsmitglied bei der Judo- Abteilung Balingen und engagiert sich für das Aktionsbündnis „Demokratie ist mehr Wert“ sowie den AK Asyl. Für sein umfassendes ehrenamtliche Engagement erhielt Erwin Feucht im letzten Jahr das Verdienstabzeichen des Städtetages in Gold.

 Dr. Dietmar Foth begann 1995 seine Tätigkeit im Gemeinderat und nur vier Jahr später folgte sein Engagement im Ortschaftsrat Ostdorf. Beiden Gremien gehört er seit diesem Zeitpunkt bis zum heutigen Tage ununterbrochen an. In dieser Zeit hat er sich – sowohl als aktives wie auch als stellvertretendes Mitglied – in nahezu alle Ausschüssen und Gremien der Stadt Balingen eingebracht, wie zum Beispiel im Technischen Ausschuss, im Umlegungsausschuss, in der Ehrenkommission, im Gemeinsamen Ausschuss Balingen-Geislingen, im Gestaltungsbeirat, im Stadtwerkeausschuss oder in der vhs-Kommission. Wer sein Wirken aber umfassend würdigen möchte, darf nicht nur auf die kommunalpolitischen Mandate von Dr. Dietmar Foth schauen. Denn mindestens ebenso prägend ist das, was er ehrenamtlich in Vereinen, Initiativen und Verbänden geleistet hat – und das über einen Zeitraum, der noch mehr Jahrzehnte umfasst. Seit den 1970er-Jahren engagiert sich Dr. Dietmar Foth ehrenamtlich, und hat dies immer mit tatkräftiger Überzeugung geleistet. Die Liste ist lang, wenn man alle Vereine aufzählen möchte, in denen er sich engagiert. Über viele Jahre hinweg war Dr. Dietmar Foth Pressewart und später stellvertretender Abteilungsleiter Handball bei der TSG Balingen. In seinem Heimatort Ostdorf hat er beim VfL Freizeitsport ganze 20 Jahre lang zunächst stellvertretend und dann als Leiter die Abteilung geführt. Beim HBW Balingen-Weilstetten hat er erst als zweiter Vorstand Verantwortung übernommen und damit die Entwicklung eines Vereins mitgetragen, der weit über unsere Stadt hinausstrahlt. 2013 übernahm er für 9 Jahre das Amt des ersten Vorstandes.

 Auch Günther Meinhold ist ein Urgestein der Balinger Kommunalpolitik. Die kommunalpolitische Tätigkeit in der Stadt Balingen nahm im Jahr 1980 ihren Lauf, als er erstmals in den Gemeinderat gewählt wurde. Sein vielfältiges kommunales Engagement reicht vom Ortschaftsrat über den Gemeinderat bis hin zum Kreistag. Doch so beeindruckend seine kommunalpolitischen Verdienste sind – sie stellen nur einen Teil des Gesamtengagements dar. Dies erstreckt sich über viele weitere Bereiche. Vor allem die Vereinsarbeit liegt Günther Meinhold am Herzen und er übernimmt zahlreiche Ehrenämter. Neben den Mitgliedschaften leistet er wertvolle Arbeit meist in sehr verantwortungsvollen Aufgabengebieten, etwa als Schriftführer, Pressewart, Kassenprüfer oder Vorstand. Diese breite, kontinuierliche und verlässliche Vereinsarbeit ist ein zentraler Bestandteil des Lebens von Günther Meinhold. So übt er derzeit 26 Ehrenämter aus – ein Wert, der für sich spricht und der wohl einzigartig ist. Seine Verdienste wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Landespreis für Heimatgeschichte, dem Verdienstabzeichen des Städtetags in Silber und später in Gold sowie der Ehrung als Ehrenmitglied des Schützenvereins Frommern.

 In herausragender Weise hat auch Dr. Bernhard Rewes die Entwicklung der Stadt Balingen mitgeprägt. Seit nunmehr 31 Jahren gehört auch er dem Gemeinderat an. In all diesen Jahren war er nicht nur dabei, sondern mittendrin, aktiv gestaltend, mitentscheidend und verlässlich. Seit 2014 ist er zudem Stellvertretender Vorsitzender der CDU- Gemeinderatsfraktion. Zudem übt er seit 19 Jahren das Amt des ersten ehrenamtlichen Stellvertreters des Oberbürgermeisters aus. Aber nicht nur auf kommunaler Ebene, sondern auch im Zollernalbkreis wirkt Dr. Bernhard Rewes intensiv mit. Im Kreistag gehört er zu den treibenden Kräften, wenn es um das Gesundheitswesen geht. Er sitzt im Aufsichtsrat der Zollernalb Kliniken GmbH und übernimmt dort wie auch auf Kreistagsebene als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion Verantwortung. Sein Engagement reicht jedoch weit über die Kommunalpolitik hinaus: Auch im Aufsichtsrat der Wohnbaugenossenschaft Balingen bringt sich Dr. Bernhard Rewes ein – und das sogar als Vorsitzender. Wer ihn kennt, weiß: Dr. Bernhard Rewes ist nicht nur engagiert, sondern auch außergewöhnlich vielseitig. Seinen Ausgleich zu den vielen Ämtern und Aufgaben findet er vor allem beim Sport und Reisen.

 Mit Manfred Stingel wurde einem Mann der Ehrenring verliehen, dessen Lebenswerk für Balingen kaum zu überschätzen ist. Bereits 1965 gründete er – gerade einmal 21 Jahre alt – die Volkstanzgruppe Frommern. Damit legte er den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte, die bis heute fortbesteht. Die vorbildliche Jugendarbeit von Manfred Stingel wurde 1996 mit dem Landespreis für beispielhafte kommunale Bürgeraktionen ausgezeichnet. Ein Meilenstein seines Wirkens folgte ab 1980 mit dem Umbau des ehemaligen Dürrwanger Rathauses zum heutigen Haus der Volkskunst. Durch seine Energie und  seinen Weitblick entstand in Balingen-Dürrwangen ein Kulturzentrum von überregionaler Bedeutung: ein Ort für Künstlerinnen und Künstler, für Bewahrer des schwäbischen Dialekts und der Volkskultur – ein Ort, an dem Tradition als gelebte Gegenwart lebendig bleibt. 2002 war er Mitbegründer der Kleinkunstbühne Balingen, die bis heute ein vielfältiges kulturelles Programm zeigt. Auch auf der Gartenschau im Jahr 2023 begeisterte die Volkstanzgruppe auf einer eigens errichteten Bühne. So begleitete Manfred Stingel mit seinem Team tausende Besucherinnen und Besucher einen ganzen Sommer lang. Für sein herausragendes Engagement wurde Manfred Stingel bereits vielfach ausgezeichnet: mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg, dem Landespreis für beispielhafte Bürgeraktionen, dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, der Kurt-Wager-Medaille des Schwäbischen Albvereins und der Bürgermedaille der Stadt Balingen.

 Mit dem Ehrenring der Stadt Balingen würdigte Oberbürgermeister Dirk Abel nicht nur einzelne Facetten des Engagements, sondern die gesamte Breite und Tiefe des Wirkens der fünf Geehrten. Ihr jahrzehntelanger Einsatz in der Kommunalpolitik, ihr verantwortungsvolles Engagement auf Kreis- und Stadtebene, ihre Arbeit im Gesundheitswesen, ihr Wirken in Vereinen, Schulen und kulturellen Einrichtungen – all das zeigt, wie sehr sich Erwin Feucht, Dr. Dietmar Foth, Günther Meinhold, Dr. Bernhard Rewes und Manfred Stingel für unsere Stadt und unsere Region einsetzen.

 Sie verbinden Fachkompetenz mit Herzblut, Verantwortungsbereitschaft und mit persönlicher Nähe zu den Menschen. Ihr vielseitiges Engagement, ihr großes Interesse für Kultur, Sport und ihre Verbundenheit mit Europa sowie ihre Art, Menschen mitzunehmen, prägen unsere Gemeinschaft nachhaltig. 

„Mit der heutigen Auszeichnung, der Verleihung des Ehrenringes der Stadt Balingen soll die Dankbarkeit der Stadt, ihrer Bürgerinnen und Bürger sowie des Gemeinderates und der Verwaltung zum Ausdruck kommen“, so Oberbürgermeister Dirk Abel.